ERNST TOLLER: EINE JUGEND IN DEUTSCHLAND

Bayerischer Rundfunk 2008

Ursendung:
5., 12., 19.10.2008, 20:30 Uhr
Bayern 2

3 Teile, je ca. 55 min

Veröffentlichung auf CD: Der Hörverlag, 2008

Komposition: Jakob Diehl
Bearbeitung und Regie: Katja Langenbach

Mit: Steven Scharf, Paul Herwig, Brigitte Hobmeier, Maximilian Brückner, André Jung, Stefan Wilkening, Oliver Mallison, Oliver Losehand, Michael Tregor, Martin Carnevali und vielen anderen

cover.do-3
speaker_icon-icons.com_64764

Die Produktion kann im Hörspielpool des Bayerischen Rundfunks angehört werden.

Das Hörspiel basiert auf dem 1933 erschienenen autobiographischen Roman „Eine Jugend in Deutschland“ des expressionistischen Autors Ernst Toller.
1893 wird Toller in Samotschin (heutiges Polen) als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren.
Er erlebt in Frankreich den Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Literatur-, Philosophie- und Jurastudent. Sofort reist der Patriot Toller nach Deutschland und meldet sich freiwillig als Soldat. An der Front lernt er den Krieg aus nächster Nähe kennen. Der vaterländische Enthusiasmus schwindet schnell. Von den Grausamkeiten des Krieges und dem Massensterben an der Front erschüttert, erkrankt er schwer und wird kriegsuntauglich.
Toller setzt in München sein Studium fort und kämpft dort an der Seite Kurt Eisners gegen die Verantwortlichen des Kriegs. Nach dem Ausbruch der deutschen Revolution engagiert sich Toller in hoher politischer Funktion für die erste und zweite Münchner Räterepublik und kämpft schließlich als Truppenführer der „Roten Armee“ an vorderster Front in der Umgebung von Dachau.
Doch die bayerische Räterepublik wird durch Freikorps und Reichswehr unter erheblichem Blutvergießen niedergeschlagen. Toller wird verhaftet und im Juni 1919 wegen Hochverrats zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt.
Die expressionistischen Theaterstücke, die Toller im Gefängnis schreibt, machen ihn zu einem weltbekannten Dramatiker.
Nach seiner Entlassung engagiert er sich weiterhin für den revolutionären Pazifismus. Als Hitler an die Macht kommt, wird Toller ausgebürgert. Es folgen Aufenthalte in der Schweiz, in London und New York. Dort nimmt sich Toller 1939 das Leben.